
Der Senior Researcher Andreas Schuck des European Forest Institute, eines internationalen Netzwerks für nachhaltigen Waldbau (https://integratenetwork.org/), wurde im September von unseren Ortsförstern über das Dauerwaldprojekt des BWI informiert und war sehr angetan. Neben den waldbaulichen Methoden fand er auch die Zusammenarbeit einer gemeinnützigen Stiftung und eines privatwirtschaftlichen Forstbetriebes sehr interessant und bot an, die Trainingssoftware und das Knowhow des European Forest Instituts zur Einrichtung eines Marteloskops kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Auf einer 0,9 ha großen Referenzfläche neben der großen Wiese im Burgwald wird zunächst der gesamte Bestand an Pflanzen aufgenommen (erhoben), den die Softwareexperten von EFI dann in ihre spezielle Software einpflegen.
Auf dieser Grundlage kann man dann mit Hilfe eines EDV-Tablets auf der Waldfläche unterschiedliche waldbauliche Maßnahmen simulieren und erhält vom Programm dann sowohl die wirtschaftlichen als auch die ökologischen Auswirkungen dargestellt:

Indem man nun die Maßnahmen variiert, kann man verfolgen, wie sich die ökonomischen und ökologischen Effekte verändern.
Wir erhoffen uns von dem Einsatz dieser Instrumente vor allen Dingen vier Vorteile:
- Der Fachausschuss und auch die Forstfachleute können ihre Entscheidungs- und Handlungskompetenzen beim Einsatz der Dauerwaldmethode trainieren, indem sie die wirtschaftlichen und ökologischen Effekte verschiedener simulierter Handlungsweisen erkennen und bewerten können.
- In Bildungsprojekten vor Ort können Besuchern die Aufgabenstellungen und Wirkungsweisen einer Bewirtschaftung nach der Dauerwaldmethode anschaulich vermittelt werden.
- Der Zielkonflikt zwischen ökologischen und ökonomischen Maßnahmen kann verdeutlicht und ein verantwortungsbewusster Umgang damit geschult werden.
- Waldbauliche Erfahrungswissenschaft und moderne Technologie werden exemplarisch miteinander vermittelt und erschließen neue Möglichkeiten.
Ortsförsterin Janine Raatz und ein Student der Forstwirtschaft an der Fachhochschule Göttingen, der diesem Thema seine Bachelor-Arbeit widmen möchte, sind mit der EFI bereits im Kontakt und bereiten die Aufnahme des Bestandes auf der Referenzfläche vor. Im Sommer könnte das Marteloskop bereits einsetzbar sein und bei einem Workshop erprobt werden.