„Die erste Reise zu den Wäldern in New Brunswick fand vom 23.09. – 03.10. statt, wobei aufgrund der Corona- Einschränkungen zwei komplette Tage für die Hin- und Rückreise aufzuwenden waren. Fünf Tage verbrachten wir von früh bis spät in einem „sehr produktiven Arbeitsteam“ (W. Bode), das aus unserem waldfachlichen Berater Wilhelm Bode, unserem örtlichen Forstmanager Mike Vitt, dem Ortsförster Brodie, dem Landschaftsökologen Silas Wolf als Vorsitzendem der ökologischen Fachaufsicht sowie Christian und Maximilian Behrens als Geschäftsführern der Gesellschaften bestand. Fünf lange Tage streiften wir durch 15 unserer Wälder, die Mike Vitt exemplarisch für uns ausgesucht hatte und anhand derer wir die Möglichkeiten und Herausforderungen der Dauerwaldwirtschaft unter den besonderen Bedingungen der akadischen Waldwirtschaft ausgiebig diskutieren sowie die Eckpunkte des weiteren Vorgehens abstimmen konnten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass aus heutiger Sicht sowohl die subjektiven als auch die objektiven Bedingungen für einen guten Erfolg der Dauerwaldwirtschaft in unseren kanadischen Wäldern vollumfänglich gegeben sind und viele Fragen zufriedenstellend beantwortet werden konnten:
- Unter der Führung von Mike Vitt und Wilhelm Bode entwickelte sich ein außerordentlich produktiver Dialog über die Anpassung der Dauerwaldprinzipien an die örtlichen Besonderheiten des Acadian Forest, und es war beeindruckend mitzuerleben, wie zwei gestandene Forstfachleute die Gegebenheiten und Möglichkeiten gemeinsam einschätzten, voneinander lernten und im Laufe der Zeit einen immer stärker synchronisierten Blick auf die Dinge entwickelten. Es ist im intensiven Dialog sehr gut gelungen, unser waldbauliches Konzept vor Ort verständlich zu machen und in Mike Vitt („der richtige Mann am richtigen Ort“ – W. Bode) und seinem Helfer Brodie Sachwalter zu gewinnen, die dieses Konzept verstanden und auch nachhaltig angenommen haben, die geradezu darauf brennen, es umzusetzen und dies der Provinzregierung auch zu zeigen.
- Die von uns erworbenen Flächen sind sehr unterschiedlichen Charakters. Da gibt es Durchschnittsflächen, bei denen man im Zuge des Wegebaus und der Durchforstung schon einiges an Holz ernten kann. In der Hauptsache werden aber noch viel Geduld und auch waldbauliche Mühe benötigt, bis die Bäume ihre Zielstärke erreicht haben. Dann sind da einige Kahlschlagflächen, die mit unterschiedlichen Strategien aufgeforstet werden müssen und auch ältere Waldflächen mit Bodenproblemen, die saniert werden müssen oder im Rahmen der CO2-Strategie einfach stehen gelassen werden können. Wir haben allerdings auch Wälder mit sehr guten Beständen und schon jetzt sehr wertvollen Hölzern gesehen, davon einige auf Flächen, die als Nullflächen (Flächen ohne nutzbares Holz) eingeschätzt wurden und dementsprechend ohne jeglichen Wertansatz in die Preisfindung für unser Flächen-Paket eingegangen waren. Nach Sichtung der Bestände gehen wir davon aus, dass der lebende Holzvorrat in unseren Wäldern eher wertvoller ist als er in der forstlichen due Diligence eingeschätzt wurde.“ (Reisebericht vom Okt. 2021)