Für die Überführung des Burgwaldes in einen Dauerwald ist das jagdliche Konzept von entscheidender Bedeutung, weil der Verbiss von Jungpflanzen durch das Schalenwild die Naturverjüngung und die Diversifizierung des Waldes nach Baumarten behindert. Die Probleme sind insbesondere,
- dass wir auch im Harz eine viel zu hohe Schalenwild-Population haben,
- dass das Rehwild Unmengen von Jungpflanzen frisst und
- dass es sich um Feinschmecker handelt, die besonders gern die Jungtriebe von seltenen Baumarten fressen, deren Erhalt für einen diversifizierten Mischwald von besonderer Bedeutung ist.
Während der PEFC-Gutachter, Ortsförster Keune und der Jagdpächter den Eindruck haben, dass der Verbiss in unserem Revier eher gering ist, sind Gutachter Bode und wir der Meinung, dass hier schon ein Problem besteht, das den Erfolg unseres Dauerwald-Projekts gefährden könnte. Wir bauen deshalb an ruhigen Stellen Weisergatter (Holzgatter zur Größe von 12 × 12 m), die das Schalenwild aussperren, um prüfen zu können, wie sich die Naturverjüngung innerhalb und außerhalb der Gatter entwickelt, um so den Einfluss des Schalenwildes objektivieren zu können.
Außerdem arbeiten wir gemeinsam mit unseren Jägern Silas Wolf (Beirat) und Bastian Kleinwechter (Gesellschafter) an einem jagdlichen Konzept, das wir gemeinsam mit dem Jagdpächter schrittweise entwickeln und umsetzen möchten, um die Schalenwilddichte auf ein für das Waldökosystem zuträgliches Niveau zu reduzieren.
Der Einsatz von Methoden der Wildverbrämung durch Duftstoffe, Lärm- oder Lichtquellen wurde vom Fachausschuss Ökologie nach gründlicher Diskussion verworfen, weil unerwünschte ökologische Nebenwirkungen auf andere Tierarten sowie auf die Flora oder den Waldboden nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden konnten.